The song of Achilles (Madeline Miller; 2001 – Bloomsbury publishing)

The song of Achilles (Madeline Miller; 2001 – Bloomsbury publishing)

Achilles! Diesen Namen haben die meisten von euch bestimmt schon einmal gehört. Sagenhaft sind seine Abenteuer. Weniger überliefert ist sein Leben vor dem Kampf um Troja und abseits des Ruhms.

Wer ist Achilles? Einer der besten Kämpfer Griechenlands, unsterblich geworden durch die Schlacht gegen Troja. Seine göttliche Mutter Thetis tauchte ihn als kleines Kind in den Styx, den Fluss der Unterwelt, weshalb er eigentlich unverwundbar sein sollte. Nur an der Ferse, an der sie ihn festgehalten hat, kann man ihn noch verletzten. Nie ist Achilles ohne seinen Gefährten Patroclus unterwegs. 

Patroclus wuchs als Prinz auf, doch als er als etwa zehn Jahre alt ist, verletzt er in einem Streit einen Jungen, der danach an seinen Wunden stirbt. Nach diesem Unglück wird er ins Exil nach Phthia zu König Peleus geschickt. Im Schloss freundet er sich mit dessen Sohn, dem Prinzen Achilles, an und die beiden werden beste Freunde. Thetis sieht das gar nicht gerne. Sie glaubt an die Weissagung: Achilles soll eines Tages der beste Kämpfer Griechenlands sein. So will sie ihn erst als Helden, dann als Gott sehen. Der weniger begabte Patroclus ist aus ihrer Sicht ein normaler Sterblicher, der Achilles nicht ebenbürtig ist. Deshalb schickt sie ihren Sohn in die Berge. Dort soll er bei dem Zentauren Chiron lernen. Doch die beiden Jungs lassen sich nicht so leicht auseinanderbringen und Patroclus kommt heimlich nach. Während der Jahre, die sie bei Chiron verbringen, entwickelt sich aus der Freundschaft der beiden eine geheime Liebe.

Dann wird die schöne Helena entführt. Der Trojanische Krieg bricht aus. Thetis versteckt Achilles erneut und folgt damit einer zweiten Weissagung. Danach wird Achilles entweder in Troja fallen oder ein langes, aber wenig ruhmreiches Leben führen. Diesmal nimmt Thetis ihren Sohn heimlich in der Nacht mit nach Skyros, wo er sich als Tochter des König Lykomedes ausgeben soll. 

Wieder gelingt es Patroclus ihm zu folgen. Selbst als Achilles später doch nach Troja aufbricht, begleitete er ihn. Doch wird sich die Weissagung erfüllen? Was geschieht in Troja?

Dies ist eines der schönsten Bücher, die ich je gelesen habe. Zwar ist es auch traurig, aber auf eine schöne Art. Die Freundschaft, ja Liebe, der beiden jungen Männer wird sehr eindrücklich aus Patroclus‘ Perspektive beschrieben. Der Roman ist in der Gegenwart geschrieben, was einen noch mehr im Geschehen drin sein lässt. Als Mythologiefreak war mir Achilles vertraut. Von Patroclus hatte ich aber noch nie gehört und fand es sehr toll, Achilles mal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Am schönsten fand ich die Szenen bei Chiron, die ein Gefühl von Sommer, Lebensfreude und Freiheit vermitteln. 

Majlis

Welche Szene hat euch am besten gefallen? Konntet ihr am Ende Patroclus‘ oder Achilles‘ Meinung besser nachvollziehen? Schreibt es in die Kommentare : )

Die deutsche Fassung findet ihr unter „Das Lied des Achill“ („2011 – Bloomsbury Berlin)

Dies ist die Lösung zu Collage 01

Die Abenteuer des Apollo (Rick Riordan; 2016-2021 – Carlsen)

Die Abenteuer des Apollo (Rick Riordan; 2016-2021 – Carlsen)

Apollo hat mal wieder Mist gebaut. Zeus ist so genervt, dass seine Strafe diesmal härter ausfällt: Apollo soll einige Zeit als Sterblicher auf der Erde verbringen. Machtlos gegen das Urteil seines Vaters fällt der degradierte Gott wortwörtlich vom Himmel und landet in der Gestalt eines 16-Jährigen in einer verdreckten Seitengasse New Yorks. Als wäre das nicht schon schlimm genug, hat Zeus eine besondere Halbgöttin erkoren, der er dienen muss: die 12-jährige Meg.

Die beiden begegnen einander kurz, nachdem Apollo in der Seitengasse angegriffen wurde. Sobald Apollo erklärt, dass er einen bestimmten Halbgott finden muss, dem er dienen soll – da er schon zweimal für eine Zeit sterblich war, kennt er sich aus – entdeckt Meg, dass sie Apollo Befehle erteilen kann, die dieser gegen seinen Willen ausführen muss. Während Meg ihre neue Macht in vollsten Zügen genießt, versucht Apollo, einen gewissen Percy Jackson zu finden, der Meg und ihn ins „Camp Half-Blood“ bringen soll.

Percy Jackson ist selbst ein Halbgott: Sein Vater ist der griechische Meeresgott Poseidon, seine Mutter eine normale Sterbliche. Das Camp Half-Blood ist ein Ort, an dem Halbgötter beschützt leben und trainiert werden können. Es gibt noch ein zweites dieser Camps in Neu-Rom, das die römischen Halbgötter beherbergt.

Percy erklärt sich dazu bereit, die beiden ins Camp zu bringen. Glücklicherweise müssen sie dafür nicht über den Atlantik bis nach Griechenland, denn der Roman basiert auf der Idee, dass die griechischen Götter sich einen neuen Platz gesucht haben. So wird beispielsweise das Empire State Building zum Olymp und auch das Camp ist mit dem Auto von Manhattan aus in kurzer Zeit zu erreichen.

Nach und nach erfahren Meg und Apollo, dass Nero und zwei ihnen noch unbekannte römische Kaiser es geschafft haben zu überleben und sich zu einem neuen Triumvirat zusammengeschlossen haben. Diese haben verschiedene wichtige Orakel besetzt, um die Zukunft selbst und zu ihren Gunsten zu gestalten. So müssen sich Apollo und Meg auf den Weg machen, um gegen die drei Kaiser zu kämpfen.

Die Buchreihe hat mich sehr begeistert! Rick Riordan hat es mal wieder geschafft, uralte Mythologie mit Witz und Spannung in moderne Fantasy-Bücher zu übertragen. Die Grundgeschichte basiert auf der griechischen und römischen Mythologie, aber auch auf Personen wie Nero, die es wirklich gegeben hat. Die konkrete Handlung hingegen ist frei erfunden. Die Reihe besteht aus fünf Bänden, von denen bisher vier auf deutsch erschienen sind. In jedem Band geht es um ein neues Orakel und in den ersten drei Bänden kommt je ein neuer Kaiser dazu. Die Geschichten sind nicht nur sehr mitreißend, sondern enthalten auch etliche Witze und Wortspiele. Das hat mir beim Lesen besonders Spaß gemacht. Sie spielen zeitlich nach der „Percy Jackson“- und der „Helden des Olymp“-Reihe, sodass es sich lohnt, diese Romane davor zu lesen. Ich kannte zwar alle „Percy Jackson“-Bücher, aber nur den ersten Band der „Helden des Olymp“-Reihe. Das hat mich ein bisschen verwirrt, weil ich nicht alle Figuren kannte, die nicht vorgestellt wurden, und von manchen Ereignissen, von denen gesprochen wurde, noch nichts gehört hatte. Man kann sich trotzdem orientieren, doch zumindest eine der beiden Reihen würde ich vorher lesen, um in das Setting einsteigen zu können. 

Ich kann die Romane allen Mythologie-Liebhabern und Fantasy-Begeisterten empfehlen!

Majlis

Welche Bücher von Rick Riordan mögt ihr am meisten? Interessiert ihr euch für Mythologie? Schreibt es in die Kommentare! : )

Meine Empfehlung für die Lesereihenfolge:

  1. Percy Jackson 1-5 (2005-2009)
  2. Helden des Olymp 1-5 (2010-2014)
  3. Die Abenteuer des Apollo 1-5 (2016-2021)

Falls ihr euch mit Mythologie noch nicht so auskennt, empfehle ich euch Percy Jackson erzählt griechische Göttersagen!