Mit anderen Worten: Ich (Tamara Ireland Stone; 2015 – Magellan)

Mit anderen Worten: Ich (Tamara Ireland Stone; 2015 – Magellan)

Sam hasst Worte: die Worte ihrer Gedanken. Ihrer Gedanken, die sie verfolgen, die sie am Einschlafen hindern, die sie einfach nicht ignorieren kann. Doch dann lernt sie Caroline kennen – und eine völlig neue Welt öffnet sich ihr …

Eigentlich bekommt Samantha ihren Alltag gut gemeistert und schafft es sogar mit Hilfe von Medikamenten und „Hör-zu-Sue“, wie sie ihre Therapeutin Sue nennt, ihre Zwangsstörung vor ihren oberflächlichen Freundinnen geheim zu halten. Allerdings ist sie sich nicht mehr ganz sicher, ob zwischen ihnen fünf Freundinnen noch wirkliche Freundschaft besteht, oder ob sie ihre Zeit nur noch aus Gewohnheit miteinander verbringen. 

Nach den Ferien stellt sich der erste Schultag als gar nicht so schlimm wie befürchtet heraus. Denn sie trifft auf die gut gelaunte Caroline, die ihr ankündigt, dass sie ihr Leben verändern wird. Und tatsächlich nimmt Caroline Sam ein paar Tage später zur geheimen „Dichterecke“ mit. Obwohl sie dort nicht gerade freundlich willkommen geheißen wird, ist sie extrem überwältigt von dem Raum, dem Konzept, den Gedichten und den anderen Mitgliedern. Doch AJ, der offenbar so etwas wie der Chef ist, sagt ihr, dass dies ein einmaliges Erlebnis war und sie dort nicht wieder willkommen sei. Was hat sie bloß falsch gemacht?

Erst viel zu spät realisiert sie, woher sie AJ kennt und beschließt, ihm als Entschuldigung für ihr damaliges Verhalten ein Gedicht zu schreiben, denn seit ihrem Besuch in der Dichterecke hat sie selber angefangen Gedichte zu schreiben. Solange sie in den Wörtern der Gedichte versinkt, können sie die Wörter ihrer Gedanken nicht mehr stören. 

Tatsächlich gelingt es ihr, zur Dichterecke zurückkehren zu dürfen. Doch dann, gerade als sie denkt, dass es ihr endlich besser geht, macht sie eine erschreckende Entdeckung…

Der Roman hat mich total begeistert! Wie auch schon bei „Will und Layken“ oder „PS ich mag dich“ haben mich in diesem Buch die Gedichte sehr begeistert. Am liebsten würde ich direkt selbst die Dichterecke besuchen, mir ihre Gedichte anhören und mich mit ihnen darüber austauschen. Zudem hat es mir sehr gut gefallen, wie Tamara Ireland Stone es schafft, dass man Sam hinter die Fassade gucken und ihre Gedankengänge nachvollziehen kann. Mir ist jetzt erst bewusst geworden, wie viele Gedanken ich täglich ignoriere oder einfach ausblende. Vielleicht geht es dem einen oder anderen von euch ja auch so? Der Roman ist sehr lesenswert und ich kann ihn euch allen empfehlen!

Majlis

Haben euch die Gedichte auch so gut gefallen? Was fandet ihr besonders gut an dem Buch? Schreibt es in die Kommentare! 🙂

PS Ich mag dich! (Kasie West; 2016 – Carlsen)

PS Ich mag dich! (Kasie West; 2016 – Carlsen)

Lilys Leben ist ziemlich chaotisch: Mit ihrer verrückten Familie, einer besten Freundin, die sie andauernd verkuppeln möchte, deren nervigem Ex-Freund und dem süßen Lucas bringen eigentlich nur zwei Dinge Ruhe in ihren Alltag. Das eine ist Musik. Gitarre spielen und unfertige Songtexte schreiben. Das andere ist ihr mysteriöser Brieffreund …

Chemie – das langweiligste Fach der Welt. Bisher hat Lily das nur mit der Ablenkung durch ihr Notizbuch überlebt. Dieses wurde jetzt allerdings von ihrem Lehrer aus dem Unterricht verbannt. Aus lauter Langeweile kritzelt sie eine Zeile ihrer Lieblingsband „Blackout“, die außer ihr niemand zu kennen scheint, auf den Tisch. Um so überraschter ist sie, als am nächsten Tag jemand die nächste Zeile daruntergeschrieben hat. Gibt es etwa jemanden, der den gleichen außergewöhnlichen Musikgeschmack hat, wie sie? 

Aus diesen zwei Zeilen entsteht eine Brieffreundschaft, die die beiden in Chemie bei Laune hält. Und nicht nur das. Offenbar tut es beiden gut, mal ganz anonym über ihr Leben zu schreiben und so jemanden zum Reden zu haben. Sie offenbaren sich Dinge, die sonst keiner weiß. Doch nach einer Zeit fängt Lily an sich zu fragen, wer schreibt ihr? Wer auch immer es ist, die beiden müssen Seelenverwandte sein. Doch wird ihre Freundschaft zerstört, wenn sie sich einander offenbaren?

Briefe zu schreiben ist so etwas Tolles. Gerade jetzt in der Corona Zeit kann es ganz schön sein, einander, wenn man sich schon nicht sehen kann, einen richtigen Brief zu schreiben. Dank einer Freundin konnte ich das selber erfahren und bin sehr froh, jetzt mehr Kontakt zu ihr zu haben. Auch Kasie West schafft es sehr toll, Lilys Begeisterung über die Briefe widerzuspiegeln: das einfach Drauflosschreiben, das Warten auf die Antwort und die Vorfreude beim Öffnen des Briefes. All das macht das Schreiben von Briefen so schön (vom Inhalt mal abgesehen). Zudem konnte ich mich durch Kasie Wests Schreibstil sehr gut in Lily hineinversetzten und habe mich mit ihr zusammen in den humorvollen, aber auch verständnisvollen Briefeschreiber verliebt. Auch die vielen Songtexte haben mich sehr begeistert. Ein toller Roman, der eine wunderschöne Liebesgeschichte erzählt, ohne dabei kitschig zu sein. Er ist sehr empfehlenswert und motiviert ja vielleicht den einen oder anderen, auch mal wieder einen Brief zu schreiben.

Majlis 

Haben euch die Songtexte auch so gut gefallen? Wen habt ihr verdächtigt, der Briefschreiber zu sein? Schreibt es in die Kommentare! 🙂