Die Fliedertochter (Teresa Simon – 2019, Heyne-Verlag)

Die Fliedertochter (Teresa Simon – 2019, Heyne-Verlag)

Wenn deine Ersatz-Oma, zu der du ein richtig gutes Verhältnis hast, dich aus Berlin nach Wien schicken würde, um ein Erbstück abzuholen, von dem sie nicht weiß, wie sie Anspruch darauf haben kann – wärst du dann nicht auch tierisch aufgeregt?

2018 – Paulina reist also nach Wien. Toni, ihre quasi-Oma hat sie geschickt, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selber reisen kann. In Wien ist Paulina fasziniert von der Stadt und entdeckt voller Freude die verschiedenen Seiten. Dabei beschäftigt sie sich mit dem Erbstück, ein Tagebuch von einer ominösen Luzie. Sie versinkt in ihrer Lektüre und Moritz und Tamás, zwei Jungs, die durchaus fasziniert von der jungen Frau sind, helfen ihr, auf Luzies Spuren zu kommen. Paulina ist begeistert von Luzie und fühlt sich ihr auf eine tiefe Art verbunden. Ihre Gefühle werden dabei in jeder Hinsicht auf eine harte Probe gestellt …

1938 – Die Sängerin Luzie Kühn träumt von einer Karriere auf der Bühne, aber als Jüdin fühlt sie sich gezwungen Berlin zu verlassen und nach Wien zu Verwandten zu ziehen. Dort lebt sie zunächst das Leben, von welchem sie immer geträumt hat. Sie spielt Theater, verliebt sich in den Dichter Bela Król und hat ein tolles Umfeld. Bis die Nationalsozialisten auch nach Österreich kommen … Luzie ist zwar offiziell nicht mehr jüdisch, aber trotzdem hat sie mit dem neuen Regime zu kämpfen. Wagner, ein Angestellter am Theater hat sie auf dem Kieker und schreckt vor gar nichts zurück … er würde auch töten und an seine Ziele zu kommen. Luzie findet Rat und Zuflucht bei dem katholischen Bruder Franz, ein Mönch, den sie auf ihrer Zugfahrt kennenlernte. Aber kann man mit Freundschaft und Zuversicht den Krieg überstehen?

Ein fesselnder Roman, der den Leser durch die Zeiten mitnimmt. Teresa Simon hat mich gleich in zwei Geschichten reisen lassen und mir ging es wie Paulina: Ich habe mit Luzie geweint, gelacht, geliebt, gehasst, ich habe ihren Schmerz und ihre Verzweiflung gespürt. Wenn Paulina das Tagebuch weggelegt hat, dann musste ich auch manchmal eine Pause machen, denn Luzies Geschichte geht einem durch Mark und Bein und obwohl sie fiktiv ist, könnte sie sich so und noch schlimmer ereignet haben. Aber auch mit Paulina konnte ich mitfühlen. Auch sie ist mal fröhlich, mal traurig, verzweifelt und glücklich und als sie mit der Geschichte ihrer Familie konfrontiert wurde, stand ich ihr bei und hätte sie gerne in den Arm genommen.

Ich kann diesen Roman alles Lesern empfehlen, die auch gerne „Eine Nacht im November„, „Leas Spuren„, „Alles Licht, das wir nicht sehen“ oder andere Bücher, die die Judenverfolgung thematisieren gerne gelesen haben.

Lena

Was glaubt ihr, wie die Geschichte für Wagner ausgegangen ist? Hat er seine Strafe bekommen? Und wem ging es auch so, dass man manchmal einfach nicht weiterlesen konnte? Schreibt es in die Kommentare! 😊

Die Hafenschwester – Als wir zu träumen wagten (Melanie Metzenthin – 2019 – Diana-Verlag)

Die Hafenschwester – Als wir zu träumen wagten (Melanie Metzenthin – 2019 – Diana-Verlag)

Stell dir vor, dein 14-jähriges Ich wäre plötzlich ganz auf sich allein gestellt. Und das nicht im 21. Jahrhundert, sondern gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Außerdem musst du für deinen Vater und kleinen Bruder sorgen, denn deine Mutter, sowie deine kleine Schwester sind tot.

1892 – wir befinden uns in Hamburg zu Beginn der Cholera-Epidemie. Martha Westphal muss nach dem seuchenbedingten Tod ihrer Mutter und Schwester das Überleben ihrer Familie sichern. Auf Grund der Not am Mann bekommt sie trotz ihres jungen Alters eine Stelle als Krankenpflegerin und darf dann sogar die Ausbildung zur Krankenschwester am Eppendorfer Krankenhaus machen. Entgegen der strengen Regeln der Erika-Schwestern, so nennt sich die Schwesternschaft am Krankenhaus, hält sie die Freundschaft zu ihrer besten Freundin Milli, die von ihrem Stiefvater zur Prostitution gezwungen wird. So bekommt sie Einblicke in alle Lebensverhältnisse, denn sie selber kommt aus der schlechteren Mittelschicht, Milli hat quasi verloren, ihre Arbeitskolleginnen jedoch wuchsen alle in wohlhabenderen Familien auf …

Neben ihrer Tätigkeit als Krankenschwester ist Martha auch aktiv in einer Frauenbewegung und sie schließt sich den Sozialdemokraten an, die die Arbeiterstreiks unterstützen, unter denen auch ihr Vater leidet, der dagegen kämpft, nicht dem Alkohol zu verfallen …

Unter all diesen schwierigen Umständen lernt Martha den jungen Paul Studt kennen, von dem sie auf Grund seiner politischen Überzeugung sofort begeistert ist. Ihm scheint es nicht anders zu gehen. Jedoch dürfen verheiratete Frauen unter keinen Umständen Erika-Schwester bleiben. Und eine von ihnen ist ganz besonders darauf aus, Martha Steine in den Weg zu legen …

Der Roman ist eine fiktive Geschichte, aber Personen wie Lida Heymann oder Johann Döring gab es echt. Somit wird ein ziemlich realitätsbezogenes Bild von Hamburg um 1890 geschaffen. Die Protagonisten Martha ist angelehnt an Melanie Metzenthins Urgroßmutter, wodurch diesem Charakter eine gewisse persönliche Note verliehen wird, die sie sehr sympathisch macht. Ein großes Thema ist auch die Spaltung der Gesellschaft …

Mir hat der Roman so gut gefallen, da die Stärke der Frauen und die Ungerechtigkeit innerhalb einer Gesellschaft so deutlich werden. Zudem konnte ich, nicht zum ersten Mal in einer genialen Geschichte von der Autorin, nicht aufhören zu lesen.

Aktuell finde ich das Thema der Cholera sehr spannend, da es einige Parallelen zu dem Coronavirus gibt. Jedoch waren die hygienische Vorsorge und die medizinische Versorgung damals bei weitem nicht so gut, weswegen wir uns wirklich glücklich schätzen können, heute zu leben!

Ich kann den Roman uneingeschränkt weiterempfehlen!!!

Lena

Hättet ihr euch den Sozialdemokraten angeschlossen oder hättet ihr lieber am alten Regime festgehalten? Und was glaubt ihr, was aus Milli geworden ist? Schreibt es in die Kommentare! 😊

Atlantia (Ally Condie; 2014 – Dutton-Verlag)

Atlantia (Ally Condie; 2014 – Dutton-Verlag)

Wenn deine Schwester, die du über alles liebst, in eine andere Welt gehen würde, obwohl der Deal anders war, wie würdest du reagieren? Und würdest du versuchen, ihr zu folgen, auch wenn dies gegen alle Regeln verstößt?

Rio versucht es, oder plant es zumindest. Sie lebt in der in Land (das Oben) und Ozean (das Unten) geteilten Welt. In beiden Teilen leben Menschen und Rios Zuhause ist das Unten. Jeder Mensch, der oben lebt, hat unten jemanden, den er liebt und für den er arbeitet, weswegen niemals alle Mitglieder einer Familie nach oben gehen dürfen. Jedes Jahr wird ein Transport von unten nach oben geschickt, in dem Wechsler sitzen, die sich am Tag der Trennung für ein Leben oben entschieden haben.

Dies war auch immer Rios Traum. Schon ihr ganzes Leben lang wollte sie das Oben sehen und dort leben, und das wusste auch ihre geliebte Zwillingsschwester Bay. Bis zu dem Tod ihrer Mutter war Bay einverstanden, doch dann ließ sie sich von Rio das Versprechen geben, sie nicht zu verlassen. Aber am Tag der Trennung ist es Bay, die den Weg nach oben wählt. Warum um alles in der Welt hat sie ihre Schwester alleine unten zurückgelassen?

Rio versteht gar nichts mehr. Und ihr einziger Gedanke gilt dem Weg nach oben, doch es gibt nur diesen einen Weg mit dem Transport und den hat sie verpasst … Könnte das alles etwas damit zu tun haben, dass Rio eine Sirene ist, weswegen sie schon ihr ganzes Leben lang verdeckt leben musste, aus Angst, jemand könnte sie entdecken? Sirenen können mit Hilfe ihrer Stimme die Menschen manipulieren, weswegen sie von der Gesellschaft gefürchtet werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde sie von ihrer Familie geschützt, doch jetzt sind alle weg und sie ist auf sich selbst gestellt … Und welche Rolle könnte Maire, ihre Tante, die ebenfalls eine Sirene ist und somit Kräfte hat, über die kein Mensch verfügt, spielen? Kann Rio ihr vertrauen?

Und dann taucht plötzlich True auf, der ihr helfen möchte, schwimmen zu üben. Doch warum Rio geschickt schwimmen können muss, erzählt sie ihm nicht, denn ihr Unternehmen würde der Rat sofort unterbinden … Aber wer ist True wirklich? Ist er tatsächlich nur der einfache Tiefmarkthändler als der er sich ausgibt? Und kann Rio Gefühle für jemanden zulassen, von dem sie weiß, dass sie ihn bald verlassen muss …?

Ally Condie hat in ihrem Roman eine völlig neue Welt kreiert, die in den Bewohnern der unseren ähnelt, jedoch ein völlig anderes Regierungs- und Gesellschaftssystem hat. Mich hat fasziniert, was für ein klares Bild ich beim Lesen vor Augen hatte und ich hatte das Gefühl, mit Rio zu leben, zu zittern, mich mit ihr zu verlieben und mit ihr zu staunen.

Der Roman ist aus Rios Sicht geschrieben, was ich toll fand, denn so hat man einen Einblick in das Leben und die Gedanken einer Sirene bekommen. Ich war (und bin) beeindruckt von den Fähigkeiten, die einer Sirene zuteil sind und wie sie mit Hilfe derer ein zu Teilen ganz anderes Leben leben können.

Ich kann das Buch allen Lesern empfehlen, die gerne in andere Welten eintauchen (in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes 😉) und Spaß daran haben, während des Lesens mit den Protagonisten Rätsel zu lösen. Denn ich habe die ganze Zeit selber überlegt, wie die Mutter gestorben ist …

Lena

Was habt ihr geglaubt, wie die Mutter der Schwestern gestorben ist? Und hättet ihr auch so gehandelt wie Bay, wenn euch klar wäre, was eurer Schwester bevorsteht …? Schreibt es in die Kommentare! 😊

Die Edelsteintrilogie (Kerstin Gier; 2009 ,2010, 2016 – Arena Verlag)

Die Edelsteintrilogie (Kerstin Gier; 2009 ,2010, 2016 – Arena Verlag)

In die Vergangenheit reisen – das wollten wir doch alle schon mal können, oder? Nicht aber, wenn man unkontrolliert durch die Zeit springt. So geht es nämlich Gwendolyn nach ihrem 16. Geburtstag.

Auf einmal springt die junge Londonerin in einem Ohnmachtsanfall aus der Gegenwart und landet für etwa zehn Minuten zwar am selben Ort, aber in einer völlig fremden Zeit. Bis dies wiederholt auftritt, denkt sie an Phantasien. Doch dann erfährt ihre Mutter davon und bringt sie zur sogenannten „Loge“. Was Gwendolyn bisher nicht wusste: Trotz ihres Nachnamens „Shepherd“ gehört sie zur Familie der Montroses. Zwölf Familienmitglieder aus den Familien Montrose und De Villiers besitzen das sogenannte Zeitreise-Gen. Allerdings dachten alle, dass Charlotte, Gwendolyns Cousine, die letzte Zeitreisende sei. Deshalb ist diese zusammen mit Gideon de Villiers, ihrem zwei Jahre älteren Zeitreisebegleiter, von Kindheit auf trainiert und auf Zeitreisen vorbereitet worden, denn es ist so, dass alle männlichen Zeitreisenden aus der Familie der de Villiers stammen und alle weiblichen aus der Linie der Montroses. Sie lernten zum Beispiel Moden, Tänze, Sprachen und Etikette verschiedener Epochen. Schon vor vielen Jahren wurden die Geburtsdaten der Genträger vorherbestimmt, sodass sich die Loge ziemlich sicher sein konnte, wer zu den Zeitreisenden gehört. Obwohl das unkontrollierte Reisen erst mit dem 16. Geburtstag einsetzt, konnten Charlotte und Gideon also schon vorher trainiert werden. Allerdings hat Gwendolyns Mutter deren Geburtsdatum gefälscht, da sie hoffte, so den Kontakt zur Loge umgehen zu können. Als sich nun herausstellt, dass an Charlottes Stelle Gwendolyn das Gen geerbt hat, herrscht zunächst ziemliche Verwirrung. Charlotte ist beleidigt, Gideon ist genervt und Gwendolyn ist ziemlich überfordert. Zum Glück hilft ihr ihre beste Freundin Leslie, das alles durchzustehen.

Um die unkontrollierten Zeitsprünge zu vermeiden, muss Gwendolyn täglich zum Elapsieren. Das bedeutet, dass sie mit dem Chronografen, einer Zeitreise-Maschine, die aber nur die Genträger benutzen können, in die Vergangenheit geschickt wird. Obwohl sie der Loge nicht vertraut, muss sie sich wohl oder übel in deren Hände begeben. Zusätzlich muss sie zusammen mit Gideon Aufträge in der Vergangenheit erledigen. Schon bald naht Gwendolyns erster Einsatz. Doch wie soll sie es schaffen, die Tänze und Etikette innerhalb von wenigen Wochen zu beherrschen, die Charlotte und Gideon in mehreren Jahren gelernt haben? In den Augen der beiden ist sie der Tollpatsch, der nichts auf die Reihe bekommt. Doch nach und nach merkt Gwendolyn, dass Gideon vielleicht doch so kein großer „Kotzbrocken“ ist. Allerdings muss sie dafür bald feststellen, dass man nicht jedem vertrauen kann.

Eine großartige Buchreihe! Kerstin Gier lässt uns Leser komplett in die Geschichte eintauchen und so alle Abenteuer zusammen mit Gwendolyn erleben. Eine coole Idee fand ich auch, den Grafen von Saint Germain einzubringen, den es wirklich gegeben hat, und ihm einen neuen Charakter zu geben. Nicht nur die Idee hinter der Geschichte, sondern auch deren Umsetzung hat mir super gut gefallen. Die Bücher gehören definitiv zu meinen Lieblingsbüchern und ich habe schon mehrmals das tolle Gefühl erleben dürfen, nach langer Zeit wieder in die Geschichte eintauchen zu können und zu merken, dass man fast vergessen hat, wie toll die Romane sind. 

Ich habe mich dafür entschieden, die Buchreihe als Ganzes zu rezensieren, weil die Bücher nahtlos aneinander anknüpfen und auch die ganze Buchreihe in wenigen Wochen spielt. Die einzelnen Bände heißen übrigens: „Rubinrot -„, „Saphirblau -“ und „Smaragdgrün – Liebe geht durch alle Zeiten“.

Zudem möchte ich auf die Filme aufmerksam machen. Die Geschichte ist dieselbe, aber etwas anders auf die verschiedenen Teile aufgeteilt. Zudem wurden natürlich Ereignisse weggelassen, aber auch einige neue Elemente mit eingebracht. Insgesamt sind die Filme also etwas anders als die Bücher, aber sie haben mir auf ihre Weise genauso gut gefallen. Ich kann die Filme wirklich allen empfehlen, auch denen, die grundsätzlich lieber Bücher als deren Verfilmungen mögen. 

Majlis

PS Wärt ihr gerne in Gwendolyns Situation? Fandet ihr die Bücher oder die Filme besser (ich kann mich nicht entscheiden 😉 )? Schreibt es in die Kommentare 🙂

Dies ist die Lösung zu Collage 14.

Zwei in einem Herzen (Josie Silver; 2020 – Heyne-Verlag)

Zwei in einem Herzen (Josie Silver; 2020 – Heyne-Verlag)

„Wir beide lieben Freddie. Wäre er noch da, wäre ich seine Frau, und du wärst sein bester Freund.“ (Lydia)

Kann es für jeden ein Happy End geben? Lydia Bird ist fast dreißig und seit 15 Jahren mit Freddie, der Liebe ihres Lebens, zusammen. Schon seit Schultagen haben sie einen gemeinsamen besten Freund, Jonah, der quasi mit zu ihrer kleinen Familie gehört. Doch eines Tages, an Lydias Geburtstag, passiert etwas Schreckliches und bei einem Autounfall kommt Freddie ums Leben. Jonah, der mit im Wagen saß überlebt und für ihn und Lydia folgt die schwerste Zeit ihres Lebens, in der sie den Verlust ihrer wichtigsten Person verarbeiten.

Lydia igelt sich ein und nicht einmal ihre Mutter und ihre Schwester kommen an sie ran. Sie geht nicht aus dem Haus, geschweige denn zur Arbeit, sie isst nicht viel und sie kann nicht schlafen. Irgendwann verschreibt ihr ihr Arzt Schlaftabletten, doch was er damit anrichtet konnte keiner ahnen. Denn mit Hilfe dieser Tabletten lebt Lydia in einem Paralleluniversum, wo Freddie noch am Leben ist. Alles scheint so wie immer und sie können sogar heiraten. Aber kann man wirklich ewig in zwei Welten leben? Lydia merkt, wie sehr sie das anstrengt und als sie sieht, dass auch drüben nicht alles rosig ist, fängt sie an zu grübeln, ob es vielleicht doch okay ist, wenn sie sich verändert und weiterlebt …

Als ihr alles zu viel wird, flieht sie, um ihrem normalen Alltag zu entkommen. Während dieser Zeit ist Jonah ihr eine große Hilfe und sie sind immer füreinander da. Vielleicht ist da sogar noch mehr zwischen ihnen, aber beiden ist klar, dass ihre Liebe nicht sein darf …

Josie Silver hat einen wunderbaren Roman über Liebe und Freundschaft geschrieben. Wie gerne hätte ich Lydia manchmal in den Arm genommen und ihr gesagt, dass der Schmerz erträglich wird und es okay ist, wenn sie ein neues Leben lebt. Ich fand es toll, wie die beiden Welten miteinander verbunden sind und wie Lydia in beiden zugleich lebt. Außerdem fand ich es klasse, wie die Autorin den Prozess der Trauer und den Umgang damit beschrieben hat. Ich wünsche keinem, dass er etwas so Grausames erleben muss, aber wenn doch, dann gibt dieses Buch neuen Lebensmut und es zeigt einem, dass es okay ist, wenn man sein Leben weiterlebt.

Ich kann diesen Roman alles empfehlen, die vielleicht selber Trauer zu verarbeiten haben, oder aber all denen, die gerne Geschichten über Liebe, Freundschaft und Hoffnung lesen.

Lena

Wie hättet ihr euch an Jonahs Stelle an Silvester verhalten, als er Lydia hat stehenlassen? Und glaubt ihr, ihr hättet den Mut gehabt, die Tabletten wegzuwerfen? Schreibt es in die Kommentare! 😊

Nicht weg und nicht da (Anne Freytag; 2018 – Heyne-Verlag)

Nicht weg und nicht da (Anne Freytag; 2018 – Heyne-Verlag)

Könntest du guten Gewissens einfach so weiterleben wie zuvor, wenn dein großer Bruder, der ALLES für dich war, gerade Selbstmord begangen hat?

So geht es der 16-jährigen Luise. Sie lebte mit ihrer Mutter und ihrem Bruder, Kristopher, in München und seit ihre beste Freundin Ming nach Berlin gezogen ist, war ihr Bruder ihr bester Freund, ihr Trost, ihr Hobby – einfach alles. Doch dieser litt sein Leben lang an einer bipolaren Störung und um dieser Krankheit zu entkommen, war Selbstmord seine einzige Lösung.

Aber ist das wirklich eine Lösung? Nicht für Luise. Und so entscheidet sie sich für einen radikalen Bruch in ihrem Leben, rasiert sich die Haare ab und umgibt sich mit einer Mauer, die keiner durchdringt. Als sie an ihrem 16. Geburtstag eine E-Mail von ihrem toten Bruder bekommt, fängt diese Mauer allerdings an zu bröckeln und so öffnet sie sich nun doch Stück für Stück Jacob, den sie zunächst auf Distanz hielt.

Jacob war in Kristophers Klassenstufe und lebt mit seinem Halbbruder Arthur zusammen. Als er die „neue“ Luise zum ersten Mal sieht, ist er sofort fasziniert von ihr. Zu gerne hilft er ihr, die Aufgaben, die sie von ihrem Bruder bekommt, zu erfüllen und ihr das Leben wieder lebenswert zu machen. Vielleicht ist dies auch seine Art, mit seiner eigenen Vergangenheit umzugehen …?

Mit der Zeit und mit der Hilfe ihres Psychiaters, von Kristopher und von Jacob finden auch Luise und ihre Mutter wieder näher zusammen. Aber gelingt es den beiden, den Tod Kristophers nicht nur zu überleben, sondern auch den Wert des Lebens wiederzufinden? Werden sie ihrem geliebten Sohn und Bruder verzeihen können, dass er sie im Stich gelassen hat? Und wird Luise den Mut haben, glücklich zu sein, wo sie in ihren Augen doch eigentlich um ihren Bruder trauern sollte?

Anne Freytag hat es mal wieder geschafft, mich voll und ganz in den Bann ihrer etwas traurigen Geschichten zu ziehen. Ich liebe es, in ihre Geschichten einzutauchen und genieße es, diese sehr emotionalen Bücher zu lesen. Mich faszinierte nicht zum ersten Mal, wie eine fiktive Geschichte mich derart mitnehmen kann, sodass ich das Gefühl habe, die Mails von Kristopher selber zu bekommen und dementsprechend auch so reagiere, wie Luise es tut …

Die Autorin erzählt die Geschichte mal aus Luises und mal aus Jacobs Perspektive. Gleich zu Beginn stößt man als Leser auf Geheimnisse beider Seiten, die es zu lüften gilt. Sowohl Luise als auch Jacob sind geprägt von ihrer Kindheit und ich fand es spannend zu sehen, wie der eine mit seinem Leben das Leben des anderen ergänzen kann. Außerdem gibt es auch zu diesem Roman eine Playlist auf Spotify (wie bei Maybe Someday), mit der man Luise und Jacob beim Kochen, beim Reden und beim Tanzen begleiten kann.

Ich empfehle dieses Buch allen Lesern, die einen Hang zu etwas traurigen Geschichten haben oder vielleicht selbst ein Teil einer solchen Geschichte sind. Denn egal was passiert – das Leben ist lebenswert! Und daran kann nichts und niemand etwas ändern!

Lena

Gibt es noch jemanden außer mir, der fasziniert von Kristophers Liebe zu Wörtern war? Und wer hätte Luise auch manchmal gerne in den Arm genommen und ihr mit Blicken das gesagt, was ihr Bruder nicht mehr konnte? Schreibt es in die Kommentare! 😊

Die Bilder der Frauen (Natasha Lester, 2020 – Aufbau Verlag GmbH)

Die Bilder der Frauen (Natasha Lester, 2020 – Aufbau Verlag GmbH)

Stellt euch vor, euch wird von eurem Freund und Lebenspartner euer ganzer Lebensinhalt genommen und eure einzige Chance, einen Neuanfang zu starten, ist in den Krieg zu ziehen – als Frau wohlgemerkt …

1942, Frankreich. Das ist die Geschichte von Jessica May, die jahrelang in New York als Model arbeitete. Doch als ihr Freund ihre Fotos gegen ihren Willen an eine Zeitung mit schlechterem Ruf verkauft, wird sie nicht länger als Model für die Vogue akzeptiert. Durch einige Zufälle kommt es dazu, dass sie die Möglichkeit bekommt, als Fotoreporterin nach Europa in den zweiten Weltkrieg zu ziehen.

Dort angekommen muss sie allerdings erfahren, dass eine Frau keinen Platz an der Front hat und es dauert lange, bis sie mit Hilfe von der Journalistin Martha Gellhorn und dem Offizier Dan Hallworth Zugang zur Front und somit zu den bedeutenden Geschichten hat. Zwischen all den prägenden Eindrücken, die Jess in Europa bekommt, verliebt sie sich in den Offizier Hallworth. Zudem gibt es ein kleines Waisenmädchen, Victorine, welches irgendwie an Dan gebunden ist, aber definitiv nicht mitten in den Krieg gehört … Doch dann passieren Dinge, durch die Jess und Dan getrennt werden – kann ihre Liebe eine zweite Chance bekommen?

2004, wieder in Frankreich. Die Australierin D’Arcy Hallworth ist in Frankreich um als Arthandlerin einige Kriegsfotografien des Photographers in eine australische Ausstellung zu bringen. Der Photographer ist ein Künstler – oder eine Künstlerin? Jedenfalls geht es um eine Sammlung einzigartiger Kriegsfotografien, bei denen D’Arcy schon bald verblüffende Ähnlichkeiten zu ihrer Mutter feststellt. Doch was könnten diese Bilder mit ihrer Mutter zu tun haben? Zusammen mit Josh versucht sie nicht nur dieses Geheimnis zu lösen, denn bei der Arbeit müssen sie sich auch noch ihren Gefühlen füreinander stellen …

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich war zutiefst beeindruckt von der Intensität mit der Natasha Lester all die Bilder beschrieben hat. Und damit meine ich nicht nur die Fotografien, vor denen D’Arcy steht, sondern auch die Bilder, die Jess sieht. Vor nichts bleibt sie verschont und nicht nur einmal musste ich das Buch weglegen, um durchzuatmen und zu realisieren, was für Grausamkeiten ich da lese. Aber ich bin beeindruckt! Der Roman ist informativ, fesselnd, spannend, lustig (denn die besten Menschen sind doch die, die immer einen Funken Lebensfreude in sich haben) und hoch emotional. In meinen Augen sind die Geschichten von Jess und D’Arcy ideal miteinander verknüpft und sie laufen Hand in Hand.

Ich empfehle diesen Roman allen Lesern, die zum Beispiel Leas Spuren und Eine Nacht im November gelesen haben. Grundsätzlich hat dieses Buch eine Geschichte, die alle die ansprechen wird, die sich für den Krieg, die Kunst und / oder die Liebe interessieren.

Lena

Wann konntet ihr euch denken, wie die Geschichte von Victorine weitergegangen ist? Und hättet ihr gedacht, dass Dan Hallworth nochmal auftaucht und die Geschichte dann so ein Ende findet? Schreibt es in die Kommentare! 😊

Eine Nacht im November (Katja Maybach; 2007 – Droemer Knauer Verlagsgruppe)

Eine Nacht im November (Katja Maybach; 2007 – Droemer Knauer Verlagsgruppe)

Wie würdest du reagieren, wenn du anlässlich der Beerdigung deiner Mutter erfährst, dass dein Vater ursprünglich mal deine Großmutter geliebt hat?

Sarah von Schröder ist die Tochter eines gefragten Anwalts in München und soll in Kürze heiraten und mit ihrem zukünftigen Ehemann die Kanzlei ihres Vaters übernehmen. Doch eine Woche vor der Hochzeit erfährt sie von dem Tod ihrer Mutter, die sie und ihren Vater verlassen hat, als Sarah fünf Jahre alt war. So fliegt sie spontan nach Paris, um endlich hinter die Geheimnisse ihrer Familie zu kommen, da sie sich erhofft, vor Ort mehr Antworten zu bekommen als von ihrem Vater. Doch in Paris angekommen wird sie alles andere als freundlich empfangen und als Tochter des Nazis bezeichnet. Dieser Vorwurf trifft Sarah tief und sie beschließt, länger in Paris zu bleiben, um mehr über die Vergangenheit ihrer Familie zu erfahren.

Als sie im Haus ihrer Mutter ein Foto von ihrem Vater mit ihrer Großmutter aus deren jungen Jahren entdeckt und mit ihrer hasserfüllten Großtante Lea in Kontakt kommt, ist Sarah kurz vor dem Verzweifeln und weiß gar nicht mehr, wem sie nun vertrauen kann und wer ihr die Wahrheit erzählt.

Rebecca ist Sarahs Großmutter. Sie ist Jüdin und lebte ihre Jugend in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie spielte sehr gut Klavier und bewunderte den Musiker Eli Moses, den sie später auch heiratete. Aber welche Rolle spielte Rolf von Schröder in ihrem Leben? Und was ist in der Nacht vom 9. November geschehen, als Eli Moses, Sarahs Großvater, starb? Mit diesem Fragen reist Sarah nach Frankreich, aber die Person, die ihr erzählen könnte, wie es wirklich war, ist unerreichbar …

Ich war gefesselt und zutiefst beeindruckt von diesem Roman. Mich hat fasziniert, wie Katja Maybach die Vergangenheit, und somit der Zeit des Nationalsozialismus, mit der Gegenwart, in der wir leben, verknüpft hat. Ich habe mich mit Rebecca in Rolf verliebt und war mit Sarah zusammen wütend auf ihn. Ich habe Eli Moses durch Rebeccas Augen gesehen und ihn durch ihre Ohren gehört und habe somit ihren tiefen Schmerz gefühlt. In meinen Augen kommen in diesem Roman nur ein Bruchteil der Probleme zur Sprache, die der Nationalsozialismus hervorgerufen hat. Aber was das NS-Regime für Juden bedeutet hat wird beeindruckend lebensnah beschrieben und ich bin beeindruckt von den Eindrücken, die mir die Geschichte vermittelt hat.

Ganz zu Beginn hat mich das Buch sehr an „Leas Spuren“ von Bettina Storks erinnert und auch nach dem Lesen sage ich, dass die Grundidee der Romane dieselbe ist. Aber während sich der andere Roman auf den Kunstraub fokussiert, geht es in diesem Fall mehr um die Liebe und das Leben allgemein der Juden. Alle die Leser, die „Leas Spuren“ gelesen haben, werden mit Freude in diese Geschichte eintauchen, denn die Themen ergänzen sich ideal!

Lena

Könnt ihr verstehen, dass Sarah so wütend auf ihren Vater war? Und hat vielleicht einer von euch eine ähnliche Geschichte in der Familie? Schreibt es in die Kommentare! 😊

Project Jane – Ein Wort verändert die Welt (Lynette Noni, 2019 – Oetinger-Verlag)

Project Jane – Ein Wort verändert die Welt (Lynette Noni, 2019 – Oetinger-Verlag)

Jane Doe, JD, Subjekt-Sechs-Acht-Vier, Chip – oder doch ganz anders? Wie ist der Name des Mädchens, das seit zweieinhalb Jahren kein Wort gesprochen hat und ein Buch mit sieben Siegeln ist?

Jane, so nenne ich sie jetzt mal der Einfachheit halber, da keiner ihren echten Namen kennt, befindet sich seit zweieinhalb Jahren in Lengard, einer geheimen Regierungseinrichtung für besondere Menschen, nachdem sie sich selber in der Psychiatrie einweisen lies. Seit sie dort angekommen ist, lässt sie jeden Tag den gleichen Ablauf über sich ergehen, wobei sie stehts von Wächtern kontrolliert wird. Morgens hat sie ihre Sitzungen bei Professor Manning, einem Psychologen. Anschließend treibt sie Sport mit Enzo, um danach bei Vanik, der nicht davor zurückschreckt, seine Patienten zu quälen, um an seine Informationen zu gelangen, ein- und auszugehen. Sofern sie danach noch bei Bewusstsein ist (welche Information ist so wichtig, dass man seine Patienten regelmäßig kaputt macht???), besucht sie weitere Gespräche mit Gutachtern, wobei Gespräche relativ ist, da sie schlicht und einfach nicht redet.

Man könnte sich fragen, warum sie diesen immer gleichen Ablauf seit zweieinhalb Jahren über sich ergehen lässt – Tja, sie macht das nicht freiwillig, will aber auch um keinen Preis irgendwelche Informationen von sich preisgeben. Als die Leiter des „Programms“ befürchten, an ihr zu scheitern, bekommt sie einen neuen Therapiepartner – Ward. Aber auch ihm kann Jane sich nicht öffnen – und wer ist er und was für ein Spiel spielt er überhaupt?  

Aus welchem Grund sie so verschlossen und stur ist, bleibt lange ein Geheimnis, da Jane sich jegliche Gedanken an ihre Vergangenheit verbietet. Außerdem – weiß sie überhaupt selbst, was mit ihr los ist? Und wem soll sie am Ende überhaupt glauben, wo doch jeder etwas anderes sagt?

Lynette Noni hat in ihrem Roman eine ganz neue Spezies von Menschen erschaffen, die in der uns bekannten Welt lebt. Die Geschichte wird von der Protagonistin Jane Doe erzählt, jedoch führt das in diesem Fall nicht dazu, dass man sie sofort sehr gut kennenlernt. Denn was mich so gefesselt hat ist genau der Punkt, dass Jane nichts von sich preisgibt. Wer sie ist, wo sie herkommt, warum sie in die Psychiatrie wollte und nicht einmal ihren Namen kennt der Leser. Aber genau das verleiht dem Roman die Spannung und als Leser konnte ich mich in die Gefühle der verschiedenen Figuren hineinversetzen, da ich gefühlt habe, was Jane fühlte, jedoch wusste ich auch nur das, was all die anderen über sie wussten, wodurch ich den Nebenfiguren näher kam.

Mir hat der Roman super gefallen und ich kann ihn allen Lesern empfehlen, die gerne in fiktive Welten eintauchen und versuchen, andere Systeme zu verstehen bzw. ihre Geheimnisse aufzudecken. Vielleicht gibt es jemanden, der „Silber“ oder „Die Bücher der Erinnerung“ gelesen hat? Dann ist „Project Jane“ auch etwas für dich!!

Lena

Könnt ihr nachvollziehen, dass Jane so lange stumm bleibt und all die Torturen über sich ergehen lässt? Und was denkt ihr von Ward Verhalten Jane gegenüber? Schreibt es in die Kommentare! 😊

Ohne Fehl und Makel (Manfred Theisen; 2010 – cbj-Verlag)

Ohne Fehl und Makel (Manfred Theisen; 2010 – cbj-Verlag)

Kann man es einem Kind, das von seinem Vater geschützt und geliebt wird, verdenken, wenn es ihm blind vertraut und ihm glaubt, was vermeintlich richtig und falsch ist?

Fritz liebt seinen Vater. Seine Mutter kam bei seiner Geburt ums Leben und nun lebt der Junge mit seinem Vater im Lebensborn in Wollanger, wo sie Säuglingen auf die Welt helfen. Fritz‘ Vater tut alles dafür, dass sein Sohn beschützt wird, nicht in den Krieg muss und behütet aufwächst. Jahrelang belügt er sein Umfeld, dass Fritz krank sei, nur damit er bei ihm bleiben kann.

Das Ziel des Lebensborns ist es, arische Kinder zur Welt zu bringen, wozu zu allen Mitteln gegriffen wird … Von seinem Vater wird Fritz nach der nationalsozialistischen Ideologie erzogen und steht selbst zu 100% dahinter. So widerspricht der Junge immer wieder seiner Freundin Maria, die aus Luxemburg stammt, aber mit ihrer Mutter zusammen im Lebensborn arbeitet, und versucht sie davon zu überzeugen, dass die Juden eine Rasse sind, die das deutsche Volk verunreinigten und dass es wichtig sei, dass viele gesunde Kinder großgezogen werden.

Als Marias Schwester Aniela, die erst sechzehn Jahre alt ist, ihr behindertes Kind zur Welt bringt, fängt Fritz an zu begreifen, dass der bessere Ort, wo dieses Kind hinkommen soll, vielleicht gar nicht so toll ist, wie sein Vater sagt. Aus Liebe zu Maria folgt er ihr und ihrer Schwester, als sie bei Nacht und Nebel fliehen. So gerät er jedoch zwischen zwei Fronten und weiß nicht so ganz genau, wem er nun trauen soll: seinem Vater oder doch Maria und ihrer Schwester? Fritz muss eine Entscheidung treffen …

Manfred Theisen erzählt eine fiktive Geschichte, die sich aber in etwa so in einem Lebensborn abgespielt haben könnte, aus der Sicht eines 14-jährigen Jungen, der versteht, dass „richtig“ und „falsch“ im Krieg nicht eindeutig zu definieren sind. Mich hat (mal wieder) erstaunt, wie ein Kind von dem Glauben und der Überzeugung seiner Eltern beeinflusst wird und was das für teilweise fatale Folgen haben kann. Mich hat dieser Roman gefesselt, da ich es spannend und erschreckend zugleich fand, wie real der Autor diese Geschichte erzählt hat. Ich war in der Lage, mich in die Situation von Fritz hinein zu versetzen, und ich war heilfroh, dass nicht ich eine Entscheidung zwischen meinem Vater und meiner Freundin treffen musste. Bei dieser Entscheidung ging es wohlgemerkt um Leben und Tod.

Ich bin begeistert von diesem Roman, der mir persönlich noch ein neues Kapitel aus dem Krieg offenbart hat, nämlich das der Lebensborne. Ich empfehle allen, die sich für die verschiedenen Facetten des 2. Weltkriegs interessieren, diesen Roman zu lesen, da man, wie bei so vielen Geschichten, ein wirklich reales Bild vor Augen geführt bekommt und sich beim Lesen zwangsläufig klar macht, wie gut es uns und den Kindern heute geht!

Lena

Glaubt ihr, ihr hättet euch gegen euren Vater und für eure Freundin entscheiden können, wenn ihr doch wisst, dass ihr von ihm geliebt werdet? Und denkt ihr, man kann es Kindern wie Fritz verdenken, die Ideologie des Nationalsozialismus für richtig zu halten?