Restart (Gordon Korman; 2017 – Scholastic)

Restart (Gordon Korman; 2017 – Scholastic)

Stell dir vor, du wachst ohne Erinnerungen auf. Du erkennst weder deine eigene Familie, noch kennst du deinen eigenen Namen. Was würdest du tun?

Als der 13-jährige Chase in einem Krankenhaus aufwacht, kann er sich nur noch ans Fallen erinnern. Leider muss er erfahren, dass er sich bei dem darauffolgenden Aufprall nicht nur den Arm gebrochen und eine Gehirnerschütterung zugezogen, sondern auch sein Gedächtnis verloren hat. Amnesie nennen das die Ärzte. Zum Glück kann er sich an normale Dinge erinnern, wie beispielsweise, dass man zur Schule geht oder wie man Football spielt. Allerdings hat er alles, was ihn persönlich betrifft, vergessen. Nicht mal seine eigene Familie kann er erkennen.

Als er wieder zur Schule geht, muss er feststellen, dass jeder eine Meinung zu ihm hat. Wer sind seine Freunde? Warum kennen ihn alle? Nach und nach findet er heraus, dass er vor dem Sturz kein wirklich netter Mensch war. Doch wie kann man sich für Dinge entschuldigen, wenn man sich nicht mal erinnern kann, sie getan zu haben? Ist es überhaupt möglich, ein neuer Mensch zu werden, wenn einen alle ständig mit seinem alten Ich vergleichen?

Shoshanna kann es nicht fassen. Chase Ambrose, der Junge, der ihren Bruder so sehr gemobbt hat, dass dieser die Schule wechseln musste, soll nett geworden sein? Erst hat er mit Brendan, einem anderen seiner Opfer, Mittag gegessen und ihm sogar beim Drehen eines Kurzfilms geholfen, und jetzt soll er auch noch Mitglied des Video-Clubs werden? Bald muss sie feststellen, dass Chase sich wirklich sehr verändert hat. Doch ist das überhaupt möglich? Und was, wenn er gar nicht wirklich Amnesie hat? Denn ein Vorfall lässt sie daran zweifeln…

Die Storyline dieses Romans hat mir sehr gut gefallen. Gordon Korman hat mich häufig an den Punkt gebracht, mich zu fragen, wie ich in der Situation gehandelt hätte. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, wechselt aber zwischen Chase, Shoshanna, Brendan und weiteren Charakteren. Die vielen Perspektiven helfen dabei, ein eigenes Bild von den Situationen zu entwickeln und ein differenzierteres Bild von den Personen aufzubauen. Das Buch ist noch nicht auf Deutsch erschienen, im Englischen aber leicht verständlich geschrieben. Obwohl der Protagonist erst 13 ist, richtet es sich an keine bestimmte Altersgruppe – die geschilderten Erfahrungen sind einfach interessant.

Majlis

Was wäre eure erste Reaktion, wenn ihr mit Amnesie aufwacht? Welche Meinung der Hauptcharaktere könnt ihr am besten nachvollziehen?

Maze Runner (James Dashner, 2009; The Chicken House – Verlag)

Maze Runner (James Dashner, 2009; The Chicken House – Verlag)

„Dich zu retten war es wert, das zu verlieren, was zwischen uns war.“ (aus „Die Auserwählten in der Brandwüste)

Thomas ist ein Licht. Aber als er in der Box aufwacht und sich an nichts außer seinem Namen erinnern kann, ist er zunächst einmal verwirrt und verzweifelt. Um ihn herum stehen die anderen Lichter, die eine Gruppe von rund fünfzig Jungs im Teenageralter sind und sich so nennen, da sie auf der Lichtung wohnen. Thomas wird zunächst sehr nett aufgenommen und Chuck, der jüngste kümmert sich rührend um ihn. Neben Chuck lernt Thomas auch schnell Alby, den Anführer und Newt, quasi den Stellvertreter von Alby kennen. Die Lichter leben seit zwei Jahren auf der Lichtung, die von einem riesigen Labyrinth umgeben ist, aus dem sie schon seit zwei Jahren versuchen, einen Ausgang zu finden. Diese Aufgabe haben die Läufer übernommen, deren Anführer Minho ist und von denen Thomas sofort fasziniert ist.

Am nächsten Tag sind jedoch alle Lichter aus dem Häuschen, da unerwartet ein im Koma liegendes Mädchen auf der Lichtung ankommt, die das Ende voraussagt. Von da an sind die meisten Thomas gegenüber misstrauisch und es gilt umso schneller einen Weg aus dem Labyrinth zu finden und vor ANGST zu fliehen. ANGST, so vermuten die Lichter, ist die Organisation, die sie gefangen hält.

Die Trilogie ist unfassbar spannend zu lesen! Ich war am Anfang etwas skeptisch, aber in jedem Kapitel passiert etwas und manchmal würde man das Buch am liebsten in die nächste Ecke schmeißen. Mich hat fasziniert, wie James Dashner eine Welt mit so vielen Facetten und Figuren kreiert hat und wie real alles für mich wirkte. Die Kapitel sind recht kurz und es ließt sich sehr schnell, wodurch ich wirklich durch die Geschichte geflogen bin. Aber man kann auch nicht mehr aufhören, da es im Roman keine Brüche gibt. Das fand ich toll! Ich habe beim Lesen gelacht und geweint und ich habe das Buch geliebt und gehasst. James Dashner hat es geschafft, alle meine Emotionen in einer Trilogie zu vereinen und das hat mich beeindruckt.

Außerdem hat mich gerade der dritte Teil sehr zum Denken angeregt, da ich mir überlegt habe, wie ich mich in der Geschichte verhalten hätte. Alle die, die das Buch gelesen haben, werden wissen was ich meine …

Ich kann die Reihe allen Fantasy-Liebhabern empfehlen und bin gespannt auf die Prequels zur Reihe, denn dort erklärt sich hoffentlich einiges …

Lena

Ganz ehrlich – wie hättet ihr euch am Ende an Thomas Stelle verhalten? Hättet ihr schießen können? Und hättet ihr den Mut gehabt, Läufer zu werden und euch den Griewern zu stellen? Schreibt es in die Kommentare und vielleicht habt ihr auch ein Lieblingszitat? Ich bin gespannt! 😊