Girl at heart (Kelly Oram; 2019 – one)

Girl at heart (Kelly Oram; 2019 – one)

“Hastings!” – so wird Charlie meistens von ihren Freunden angesprochen. Bei den Jungs ist das so üblich. Und als das eine Mädchen im Baseballteam und einzige Tochter eines alleinerziehenden Vaters ist Charlie diesen Tonfall längst gewöhnt. Doch als sie merkt, dass sie zu weiblich ist, um einer von den Jungs zu sein, und zu männlich, um sich wie ein Mädchen verhalten zu dürfen, ist ihr klar, dass sich etwas ändern muss.

Baseball ist Charlies Leben! Durch ihren Vater, einen ehemaligen Profispieler, ist sie von klein auf mit dem Sport und der Leidenschaft dafür aufgewachsen. Obwohl sie die Beste in ihrem Team ist, hat sie leider kaum Aussichten auf ein College-Stipendium. Deshalb will sie ihr letztes Jahr an der Highschool und ihre letzte Spielsaison genießen. Der Plan gerät allerdings ins Wanken, als keiner ihrer drei besten Freunde sie für den Abschlussball fragt und alle stattdessen bei der Vorstellung, sie in einem Kleid zu sehen, in Gelächter ausbrechen. Für Charlie ist klar: Sie braucht Veränderung. Als ihre Chance sieht sie den Ausstieg aus der Mannschaft. Kurz nach ihrem Gespräch mit dem Coach trifft Jace, der Teamkapitän, sie. Charlie schüttet ihm ihr Herz aus und er überzeugt sie, die Mannschaft nicht zu verlassen. Stattdessen stellt er den Kontakt zwischen Charlie und seiner Zwillingsschwester Leila, die der Inbegriff von Mädchen ist, her.

Ohne Freundinnen und ohne Mutter hat Charlie nie gelernt, sich wie ein Mädchen zu verhalten. Dinge wie Shopping Tours mit Leila oder eine Übernachtungsparty mit Leilas Freundinnen sind komplett neu für Charlie, doch sie stellt fest, dass sie diese neue Seite an sich mag. Ihr neues Selbstbewusstsein fängt allerdings an zu bröckeln, als sich ihre Freunde gar nicht begeistert über die veränderte Charlie zeigen. Charlie ist verwirrt und will sich nicht entscheiden müssen. Kann ihr der Spagat gelingen?

Kelly Oram hat mal wieder einen wunderbaren Roman geschrieben. Charlie ist total sympathisch und macht sich über viele Dinge Gedanken, über die man vielleicht selbst schon einmal nachgedacht hat. Man kann sich gut mit Charlie identifizieren. Ein paar Probleme und Kitsch sorgen für die nötige Spannung eines klassischen Jugendromans. Eine Geschichte über Selbstfindung, die ich Jugendlichen empfehlen kann!

Majlis

Verhaltet ihr euch gerne mädchenhaft oder findet ihr das anstrengend? Wie hättet ihr euch an Charlies Stelle entschieden?

Cinder und Ella (Kelly Oram; 2014 – One-Verlag)

Cinder und Ella (Kelly Oram; 2014 – One-Verlag)

Stell dir vor, deine Mutter würde bei einem Autounfall sterben, du selbst würdest acht Monate im Krankenhaus liegen, dann müsstest du zu deinem Vater, der vor acht Jahren den Kontakt zu dir abgebrochen hat, und seiner perfekten Familie ziehen, mit einer Stiefmutter, die modelt, und zwei superhübschen Töchtern, während du selbst am Krückstock gehst und auf 75% der Körperoberfläche Brandnarben hast.

Genauso fühlt sich die 18-jährige Ella. Deshalb beschließt sie, sich wieder bei ihrem Freund Cinder zu melden. Cinder und sie haben sich über Ellas Bücherblog (der uns zu diesem Bücherblog inspiriert hat) kennengelernt, als sie über ein Buch diskutierten, und waren bis zu Ellas Unfall beste Freunde. Was Ella sich nicht eingestehen wollte: Eigentlich hatte sie sich in Cinder verliebt, obwohl (oder gerade weil?) sie sich noch nie getroffen haben. Allerdings weiß Ella nicht, dass Cinder in Wirklichkeit Brian Oliver heißt und ein angesagter Hollywoodschauspieler ist. 

Brian hat es im Moment auch nicht leicht: mit seiner anstrengenden Fake-Verlobten, einem Vater, der ihn unter Druck setzt, und Managern, die sein Leben bestimmen.

Als Ella ihm nach einem Jahr Unterbrechung aufgrund ihrer Zeit im Krankenhaus wieder schreibt, lässt er alles stehen und liegen, um seiner totgeglaubten besten Freundin zurückzuschreiben. So sucht sie Zuflucht bei ihm und er hilft Ella durch den Schulalltag auf der Privatschule, auf die sie gegen ihren Willen geschickt wird, und auch durch die unangenehmen Stunden zu Hause. 

Als Brian und Ella unerwartet aufeinandertreffen, läuft die Situation aus dem Ruder…

Kelly Oram schreibt die Geschichte mal aus Ellas und mal aus Brians Perspektive, wodurch man als Leser sowohl den 22-Jährigen Brian mit seinem Hollywoodalltag, als auch Ella, die verzweifelt versucht, mit ihrer neuen Lebenssituation klarzukommen, kennenlernt.

Das Buch ist sehr mitreißend geschrieben und man kann sich sehr gut in Ella hineinversetzten: Man leidet mit ihr, regt sich über ihren Vater auf und freut sich, wenn ihr endlich mal etwas Gutes passiert. Am liebsten würden wir Ella kennenlernen, weil sie so sympathisch ist.

Uns persönlich hat das Buch gut gefallen, weil es zeigt, dass jeder Mensch, egal ob er/sie dem Topmodel der Zeitschriften entspricht oder körperlich eingeschränkt ist, wertvoll und einzigartig ist.

Natürlich ist die Geschichte auch etwas kitschig 😉 Wir können allen, die gerne Liebesgeschichten lesen, empfehlen, in die Geschichte von Ella einzutauchen. Vielleicht hilft es auch dem einen oder anderen mehr Selbstwertgefühl zu gewinnen.

Lena und Majlis

Würdet ihr Ella auch so gerne kennenlernen? Was hat euch an ihr gefallen? Schreibt es in die Kommentare 🙂