Silber (Kerstin Gier; 2013/2014/2015 – Fischer)

Silber (Kerstin Gier; 2013/2014/2015 – Fischer)

Kennt ihr das, wenn euch ein Traum extrem real vorkommt. Wenn ihr euch zum Beispiel mit einem Freund unterhaltet und am nächsten Tag kurz verwirrt seid, weil euer Freund sich nicht daran erinnern kann? Was wäre, wenn er es könnte?

Die fast 16-jährige Olivia, genannt Liv, ist ganz neu in London. Eigentlich war dieser Umzug eine gute Nachricht für Liv und ihre Schwester Mia, denn nach sechs Umzügen hat ihre Mutter versprochen, endlich sesshaft zu werden. Dass dieser Plan einen neuen Vater und zwei Stiefgeschwister beinhalten würde, hatte ihre Mutter den beiden allerdings erst in London erzählt. Nach ausgiebigem Protest erkennen die beiden Schwestern allerdings, dass die neue Familie vielleicht doch gar nicht so schlimm ist. 

Auch an der neuen Schule findet Liv sich schnell zurecht. Nur der anonyme Klatschblog verunsichert sie. Woher hat Secrecy, wie sich die Autorin nennt, so viel Informationen, auch über Liv?

Und noch mehr merkwürdige Dinge geschehen. Als sie von dem ersten Besuch in ihrem zukünftigen Zuhause zurückkommen, hat Liv in der Nacht ein sonderbares Erlebnis: Mitten im Traum merkt sie, dass sie träumt. Sie entdeckt eine wunderschöne dunkelgrüne Tür und tritt durch diese in einen Gang voller Türen. Als sie durch eine der anderen Türen geht, findet sie sich auf einem Friedhof wieder und entdeckt nicht nur ihren Stiefbruder Grayson, sondern auch seine drei Freunde Arthur, Henry und Jasper. Woher kennt sie die Namen der drei Jungen? Sie hat die Vier zwar zusammen im Schulgebäude gesehen, aber ihre Namen noch nie gehört. Woher sollte ihr Unterbewusstsein sie also kennen?

Noch seltsamer wird es, als sie die Vier am nächsten Tag im Vorbeigehen über die Friedhofsaktion reden hört. Das kann doch gar nicht sein. Schließlich hatte sie das alles nur geträumt …

Nach und nach erfährt sie, dass sie sich im Traum mit den anderen treffen kann und dass jede Tür zu einem Menschen gehört. Allerdings beinhalten ihre Entdeckungen auch gruselige Rituale und einen Dämon, der erweckt werden soll.

Als dann auch noch Freunde zu gefährlichen Feinden werden, steht ihre Welt auf dem Kopf. 

Auch in den beiden Folgebänden geschehen merkwürdige Dinge. Mia fängt an zu schlafwandeln und stürzt sich mehrmals fast aus dem Fenster. Zudem benehmen sich vermehrt Menschen in ihrem Umfeld auch tagsüber ungewöhnlich, wie ferngesteuert. Und zwischen all dem Chaos um sie herum ist da ja auch noch Henry.

Die Trilogie hat mich total beeindruckt. Ich habe sie innerhalb weniger Tage durchgelesen, weil mich die Bücher so gefesselt haben. Kerstin Gier hat sich mal wieder eine tolle Mischung zwischen Realität und Fantasy ausgedacht! Ihre Idee, andere Menschen im Traum besuchen zu können, finde ich sehr faszinierend, und das würde ich auch gerne mal ausprobieren. Zudem gab es ein paar überraschende Wendungen, die das Vorhersehen der Handlung echt schwer gemacht haben. Wenn euch die Edelsteintrilogie gefallen hat, müsst ihr auch unbedingt diese Geschichte lesen, in die man sich so wunderbar vertiefen kann!

Majlis

Würdet ihr auch gerne im Traum „wach“ sein können? Wie sieht eure Traumtür aus? Schreibt es in die Kommentare! ; )

Die ist die Lösung zu Collage 05.

Wolkenschloss (Kerstin Gier, 2017 – Fischer FJB)

Wolkenschloss (Kerstin Gier, 2017 – Fischer FJB)

„Hier stand ich also völlig erschöpft im Schnee, während vom Ballsaal Violinenklänge zu uns hinüberwehten. Um meinen Hals trug ich einen Diamanten von fünfunddreißig Karat, der mir nicht gehörte, und in meinen Armen hielt ich ein schlafendes Kleinkind, das mir ebenfalls nicht gehörte.“ (Fanny in Wolkenschloss)

Fanny Funke ist die etwas tollpatschige 17-jährige Jahrespraktikantin in dem altehrwürdigen Grandhotel Wolkenschloss hoch oben in den Schweizer Bergen. Dort arbeitet sie während der Weihnachtsferien als Kindermädchen für die Kinder der reichen Hotelbesucher. Die Stimmung ist gerade zu diesem Zeitpunkt festlich und es knistert ein bisschen in der Luft, da der große Silvesterball ansteht, zu dem Gäste aus aller Welt anreisen. Zusammen mit dem Hotelierssohn Ben hat sie alle Hände voll zu tun, um die Gäste bei Laune zu halten.

Dabei lernt man die Gäste zwangsläufig etwas näher kennen und besonders sympathisch ist ihr das Ehepaar Ludwig, das immer im Foyer sitzt und sich gerne mit Fanny unterhält. Und befindet sich der legendäre Nadjeschda-Diamant wirklich im Besitz der russischen Oligarchengattin? Außerdem ist da der gutaussehende Tristan aus Zimmer 201, der lieber an der Fassade hochklettert als die Treppe zu benutzen.

Neben all ihren Aufgaben kann Fanny den ganzen Geheimnissen nicht einmal auf den Grund gehen, da immer dann, wenn man ihn nicht braucht, Don, ein besserwisserischer kleine Junge, irgendwelchen Unfug macht, scheinbar nur um Fanny zu ärgern … Und mit wem kann sie über die komischen Vorkommnisse im Hotel reden? Ben traut Tristan nicht und Tristan traut Ben nicht. Da bleibt ihr nur der alte Monsieur Rocher, von dessen Loge sie zudem auch bestens alles beobachten kann, was ihr allerdings auch nicht hilft, als am Silvesterabend plötzlich Kinder verschwinden, auf die sie eigentlich aufpassen sollte …

Was für ein schöner Roman für die Weihnachtszeit! Fanny war mir von Anfang an sympathisch und ich hätte auch gerne mit ihr und den Kindern im Schnee gespielt. Kerstin Gier hat eine wunderschöne Wohlfühlgeschichte geschrieben, obwohl es in der Geschichte nicht immer ganz gemütlich ist. Aber um dem Alltag zu entfliehen und von Urlaub im Schnee zu träumen ist es toll! Wer noch nicht in Weihnachts- / Winterstimmung ist sollte unbedingt diesen Roman lesen, danach wollt ihr euch nur noch mit Kuschelsocken und Kakao ins Wolkenschloss träumen!

Lena

Waren euch Herr und Frau Ludwig auch von Anfang an sympathisch? Und wer hätte hier gerne mit Fanny und Ben die Gäste versorgt und dabei ein bisschen spioniert …? Schreibt es in die Kommentare! 😊

Die ist die Lösung zu Collage 02.

Die Edelsteintrilogie (Kerstin Gier; 2009 ,2010, 2016 – Arena Verlag)

Die Edelsteintrilogie (Kerstin Gier; 2009 ,2010, 2016 – Arena Verlag)

In die Vergangenheit reisen – das wollten wir doch alle schon mal können, oder? Nicht aber, wenn man unkontrolliert durch die Zeit springt. So geht es nämlich Gwendolyn nach ihrem 16. Geburtstag.

Auf einmal springt die junge Londonerin in einem Ohnmachtsanfall aus der Gegenwart und landet für etwa zehn Minuten zwar am selben Ort, aber in einer völlig fremden Zeit. Bis dies wiederholt auftritt, denkt sie an Phantasien. Doch dann erfährt ihre Mutter davon und bringt sie zur sogenannten „Loge“. Was Gwendolyn bisher nicht wusste: Trotz ihres Nachnamens „Shepherd“ gehört sie zur Familie der Montroses. Zwölf Familienmitglieder aus den Familien Montrose und De Villiers besitzen das sogenannte Zeitreise-Gen. Allerdings dachten alle, dass Charlotte, Gwendolyns Cousine, die letzte Zeitreisende sei. Deshalb ist diese zusammen mit Gideon de Villiers, ihrem zwei Jahre älteren Zeitreisebegleiter, von Kindheit auf trainiert und auf Zeitreisen vorbereitet worden, denn es ist so, dass alle männlichen Zeitreisenden aus der Familie der de Villiers stammen und alle weiblichen aus der Linie der Montroses. Sie lernten zum Beispiel Moden, Tänze, Sprachen und Etikette verschiedener Epochen. Schon vor vielen Jahren wurden die Geburtsdaten der Genträger vorherbestimmt, sodass sich die Loge ziemlich sicher sein konnte, wer zu den Zeitreisenden gehört. Obwohl das unkontrollierte Reisen erst mit dem 16. Geburtstag einsetzt, konnten Charlotte und Gideon also schon vorher trainiert werden. Allerdings hat Gwendolyns Mutter deren Geburtsdatum gefälscht, da sie hoffte, so den Kontakt zur Loge umgehen zu können. Als sich nun herausstellt, dass an Charlottes Stelle Gwendolyn das Gen geerbt hat, herrscht zunächst ziemliche Verwirrung. Charlotte ist beleidigt, Gideon ist genervt und Gwendolyn ist ziemlich überfordert. Zum Glück hilft ihr ihre beste Freundin Leslie, das alles durchzustehen.

Um die unkontrollierten Zeitsprünge zu vermeiden, muss Gwendolyn täglich zum Elapsieren. Das bedeutet, dass sie mit dem Chronografen, einer Zeitreise-Maschine, die aber nur die Genträger benutzen können, in die Vergangenheit geschickt wird. Obwohl sie der Loge nicht vertraut, muss sie sich wohl oder übel in deren Hände begeben. Zusätzlich muss sie zusammen mit Gideon Aufträge in der Vergangenheit erledigen. Schon bald naht Gwendolyns erster Einsatz. Doch wie soll sie es schaffen, die Tänze und Etikette innerhalb von wenigen Wochen zu beherrschen, die Charlotte und Gideon in mehreren Jahren gelernt haben? In den Augen der beiden ist sie der Tollpatsch, der nichts auf die Reihe bekommt. Doch nach und nach merkt Gwendolyn, dass Gideon vielleicht doch so kein großer „Kotzbrocken“ ist. Allerdings muss sie dafür bald feststellen, dass man nicht jedem vertrauen kann.

Eine großartige Buchreihe! Kerstin Gier lässt uns Leser komplett in die Geschichte eintauchen und so alle Abenteuer zusammen mit Gwendolyn erleben. Eine coole Idee fand ich auch, den Grafen von Saint Germain einzubringen, den es wirklich gegeben hat, und ihm einen neuen Charakter zu geben. Nicht nur die Idee hinter der Geschichte, sondern auch deren Umsetzung hat mir super gut gefallen. Die Bücher gehören definitiv zu meinen Lieblingsbüchern und ich habe schon mehrmals das tolle Gefühl erleben dürfen, nach langer Zeit wieder in die Geschichte eintauchen zu können und zu merken, dass man fast vergessen hat, wie toll die Romane sind. 

Ich habe mich dafür entschieden, die Buchreihe als Ganzes zu rezensieren, weil die Bücher nahtlos aneinander anknüpfen und auch die ganze Buchreihe in wenigen Wochen spielt. Die einzelnen Bände heißen übrigens: „Rubinrot -„, „Saphirblau -“ und „Smaragdgrün – Liebe geht durch alle Zeiten“.

Zudem möchte ich auf die Filme aufmerksam machen. Die Geschichte ist dieselbe, aber etwas anders auf die verschiedenen Teile aufgeteilt. Zudem wurden natürlich Ereignisse weggelassen, aber auch einige neue Elemente mit eingebracht. Insgesamt sind die Filme also etwas anders als die Bücher, aber sie haben mir auf ihre Weise genauso gut gefallen. Ich kann die Filme wirklich allen empfehlen, auch denen, die grundsätzlich lieber Bücher als deren Verfilmungen mögen. 

Majlis

PS Wärt ihr gerne in Gwendolyns Situation? Fandet ihr die Bücher oder die Filme besser (ich kann mich nicht entscheiden 😉 )? Schreibt es in die Kommentare 🙂

Dies ist die Lösung zu Collage 14.